Wie aus Bäumen ein Wald wird!

Die Ansammlung von ein paar Bäumen macht lange noch keinen Wald. Aber wie lautet eigentlich die genaue Definition von Wald, und was unterscheidet ihn von einem Forst? Gilt eine Plantage von Tannen, Fichten oder Kiefern, die als Weihnachtsbäume gezüchtet werden, bereits als Wald? Hier finden Sie alle Antworten und spannende Fakten.


Wald, Forst und Plantage – die Unterschiede

Der Begriff Wald wird weltweit unterschiedlich interpretiert. Eine einheitliche Definition ist zwingend erforderlich, um für internationale forst- und umweltpolitische Abkommen eine Grundlage zu schaffen.

Offiziell lautet die Definition der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, dass die Mindestfläche für einen Wald einen halben Hektar betragen muss. Das ist etwas kleiner als ein Fußballfeld. Außerdem muss wenigstens ein Zehntel dieser Fläche von Baumkronen überschirmt sein. Die Anzahl der Bäume ist hingegen nicht relevant.

Es gibt verschiedene Waldarten. Man unterscheidet zwischen Nadelwald, Laubwald und Mischwald. Auch Lichtungen mit kahl geschlagenen Bäumen, Waldwege und Holzlagerplätze werden zur Fläche eines Waldes hinzugezählt. Das feuchtkühle Waldinnenklima und eine spezielle Bodenbeschaffenheit, die in der Lage ist, Wasser zu speichern, sind ebenfalls charakteristisch für einen Wald.


Der Forst

Ursprünglich bezeichnete man einen königlichen Wald als Forst. Seit dem frühen Mittelalter beanspruchten Fürsten, Könige und Kaiser herrenlose Wälder als ihr Eigentum und erklärten sie zum Forst.

Heute lässt sich der Forst vom Wald sprachlich dadurch abgrenzen, dass er meist der wirtschaftlichen Nutzung dient. Was wir gemeinhin als Forst bezeichnen, entsteht im Gegensatz zum Wald durch eine Anpflanzung von Bäumen – das sogenannte Aufforsten. Samen von Forstpflanzen werden ausgesät mit dem Ziel, eine verschwundene Bewaldung, entstanden durch Wetterschäden oder Abholzung, wiederherzustellen. Laut der zuvor genannten Definition kann ein Forst aber natürlich dennoch ein Wald sein.

Die Aufforstung bestehender Wälder dient außerdem dem Klimaschutz. Um den Folgen des Klimawandels Einhalt zu gebieten, ist das Pflanzen neuer Bäume für die Umwelt richtig und wichtig.


Plantage: Spezialisierung auf eine Art

Findet sich auf einer großen Fläche nur eine Pflanzen- oder Baumart, die eigens angepflanzt wurde, spricht man von einer Plantage.

Hier sind Prozesse wie die Pflege oder das Ernten sehr effizient. Die Betreiber einer Plantage haben zudem ein hohes Fachwissen zu ihrer spezifischen Pflanzen- oder Baumart. Die Vielfalt auf Plantagen ist nicht so groß wie in einem Wald. Hier werden gezielt bestimmte Baumsorten gepflanzt, die später z. B. als Grundstoff für viele Möbelstücke dienen können.

In südlicheren Gefilden sind Pflanzen wie Bananenbäume, Zuckerrohr oder Kaffeesträucher typisch für eine Plantage. Bei uns findet man zum Beispiel Weihnachtsbaum-Plantagen.


Der Wald - Zufluchtsort und Energiequelle

Ein Streifzug durch einen intakten Wald ist pure Erholung. Sie fühlen sich geborgen und lauschen der Stille, die nur von dem Zwitschern eines Vogels oder dem Plätschern eines Baches unterbrochen wird. Jeder Ihrer Schritte auf dem weichen Waldboden federt leicht nach und am liebsten würden Sie Ihre Schuhe ausziehen, um dieses herrliche Gefühl vollends zu genießen.

Beim Waldspaziergang werden Sie auch zum Entdecker – es gibt so viel zu sehen, denn der Wald verfügt über eine ganz eigene Tier- und Pflanzenwelt. Die große Artenvielfalt, der positive Einfluss auf das globale Klima als bedeutender Sauerstoffproduzent und die optimale Nutzung der eigenen Ressourcen sind entscheidend für das hochkomplexe Ökosystem Wald.


Ein Waldspaziergang stärkt Körper und Geist

Der Wald ist einer unserer natürlichen Lebensräume und wir haben tatsächlich auch noch ein Gespür dafür“, erklärt Deutschlands bekanntester Waldexperte, Förster und Bestsellerautor Peter Wohlleben.

Auf die Gesundheit wirkt sich ein ausgedehnter Waldspaziergang nachweislich positiv aus. „Unser Blutdruck sinkt beispielsweise in intakten Wäldern und unser Immunsystem wird gestärkt. Die Geschichte von Menschen ist eng mit den Wäldern verknüpft. Und daher kann man sagen: Dass wir in den Wald gehen, um uns zu entspannen und um uns wohlzufühlen, das ist ein völlig normaler Vorgang.


Ein schützenswerter Teil der Natur

Wälderhaben, gleichnachden Ozeanen, den größten Einfluss auf das weltweite Klima. Sie produzieren Unmengen von Sauerstoff und senken gleichzeitig den CO2-Gehalt in der Luft.

Der Wald versteht sich also nicht nur als Erholungsort für unsere Freizeit, sondern trägt auch als einzigartiges Ökosystem entscheidend zur Erhaltung der Natur bei. Allein eine Handvoll Waldboden enthält mehr Organismen, als Menschen auf der Erde leben. Diese winzigen Lebewesen und Mikroorganismen machen den Boden zu einer wertvollen, nährstoffreichen Ressource, die das Bestehen des Waldes überhaupt erst ermöglicht.


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